Unser Wirtschaftssystems durchläuft einen Paradigmenwechsel. Das übergeordnete Ziel: Wirtschaft soll dem Menschen dienen. Weltweit entwickelt sich langsam eine aktive, sozialunternehmerische Gründer*innen-Szene, die sich mit innovativen Konzepten und zeitgemäßen Instrumenten für einen positiven Wandel der Gesellschaft engagiert.

Social Entrepreneurs (auch Social Enterprises oder „Sozialunternehmen“) nehmen sich gesellschaftlichen Probleme und Herausforderungen an und versuchen diese nachhaltig auf unternehmerische Art und Weise zu lösen. Nach wie vor wird daran festgehalten, dass Innovationskraft und Erfindergeist der Motor einer erfolgreichen Gesellschaft sind, jedoch geht es nun nicht mehr darum einen möglichst großen Profit herauszuschlagen, sondern stattdessen einen möglichst großen sozialen Mehrwert zu erzeugen.

Eigene Vorerfahrungen zeigen, dass Sachsen-Anhalt hinsichtlich des Aufbaus und der Stärkung einer Social Entrepreneurship-Bewegung vor der Herausforderung steht, dass auf der einen Seite ein sehr hoher Bedarf an neuen, nachhaltigen Lösungsansätzen für komplexe gesellschaftliche Probleme, vor allem im ländlichen Raum und vom Strukturwandel betroffenen Regionen, besteht, auf der anderen Seite das Prinzip Social Entrepreneurship aber noch recht unbekannt und die Szene in den beiden Großstädten Halle (Saale) und Magdeburg relativ klein ist. Aus dem ländlichen Raum Sachsen-Anhalts sind kaum Unternehmen bekannt, die sich als Social Enterprises verstehen und bezeichnen. Das KomZ klassifiziert aktuell über 100 Akteure in Sachsen-Anhalt als Social Entrepreneurs, Social Entrepreneur-ähnlich oder Enabler (Treiber) für Social Entrepreneurship.

Der Deutsche Social Entrepreneurship Monitor 2020/21 erfasst, dass vier Prozent der bundesweiten Social Enterprises in Sachsen-Anhalt ansässig sind. Dieser Wert liegt zwar hinter den Spitzenreitern Berlin (19 %), Nordrhein-Westfalen (14 %) und Bayern (13 %), stieg jedoch im Vergleich zum Jahr 2019.

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