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Sozialer Zusammenhalt - Zusammenleben im Wandel

SHARING ECONOMY

Die Zukunft der Ressourcenverteilung zählt zu einer der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Das Aufkommen von Rohstoffen ist endlich und global ungleich verteilt. Daher sind langfristige und innovative Konzepte von Nöten, die Nahräume ökologisch nachhaltig und sozial gestalten. Diese Formen des Teilens und Tauschens sind im ländlichen Raum oft bereits Usus und werden vor diesem Hintergrund immer häufiger Teil urbanen Lebens. Sie werden zu Erscheinungsformen der Sharing Economy.

Das Modell der Sharing Economy impliziert, dass materielle Güter oder andere Ressourcen innerhalb einer Gesellschaft über ein Netzwerk geteilt werden. Die aufkommende Kultur des Teilens eröffnet eine Vielzahl neuer Perspektiven und bringt neue Formen der sozialen Interaktion hervor. Diese neuen Ansätze können sich wiederum im Kontext des sozialen Zusammenhalts als förderlich erweisen. So nennt der „Radar gesellschaftlicher Zusammenhalt“ der Bertelsmann Stiftung „soziale Netzwerke“ und „Solidarität und Hilfsbereitschaft“ als zwei zentrale Dimensionen für sozialen Zusammenhalt.

Eine Umfrage der Beratungsgesellschaft PwC hat gezeigt, wie beliebt das Konzept der Sharing Economy ist. Fast 40 % der in Deutschland befragten Personen gaben an, in den zwölf Monaten vor der Befragung Sharing Economy Angebote genutzt zu haben: Tendenz steigend.

Nach Angaben der Verbraucherzentrale (VZBZ 2015) ist mehr als jede(r) Zweite (53 %) der Meinung, eine Anschaffung lohnt sich nicht, wenn ein Gegenstand selten genutzt wird. Außerdem sehen 45 % der befragten Personen einen Grund darin, Dinge zu leihen statt sie zu kaufen, „weil es die Umwelt schont, weil weniger produziert werden muss“.

Ob Kleidung, Schuhe, technische/elektrische Geräte oder Spielzeug – es gibt fast nichts, was nicht zumindest nach Ansicht einiger Bundesbürger*innen auch gemeinsam nutzbar wäre. So liegt beispielsweise der Bekanntheitsgrad von Kleidertauschbörsen bereits bei 79 %, auch wenn bisher nur 13 % angaben, diese zu nutzen.

Räubersachen

Wieso neu kaufen, wenn ich auch leihen kann? Dieser Leitfrage folgt das Sozialunternehmen Räubersachen in Halle (Saale), das ein Mietkonzept für ökologisch nachhaltige Kleidung für Babys und Kleinkinder entwickelt hat. Mit dieser Idee zeigt das Unternehmen einen Weg auf, bei dem Versorgung jenseits von Besitz funktioniert und soziale und nachhaltige Aspekte den Konsum von Ressourcen definieren. Kleidungsstücke können neu oder gebraucht zu unterschiedlichen Preisen, für individuelle Zeitspannen gemietet werden. Gehen Kleidungsstücke einmal kaputt, werden sie in der hauseigenen Werkstatt repariert.

Das Kompetenzzentrum Soziale Innovation Sachsen-Anhalt (KomZ) wurde aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Landes Sachsen-Anhalt unterstützt. Die Projektvergabe erfolgte durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt.

Kontakt

Zentrum für Sozialforschung Halle e.V.
Großer Berlin 14 
06108 Halle / Saale 
info(at)zsh.uni-halle.de