Menu
menu

Sozialer Zusammenhalt - Zusammenleben im Wandel

CIRCULAR SOCIETY

Mittlerweile stimmen Gesellschaft, Politik und Wirtschaft in einem weitreichenden Konsens überein, dass der Übergang zu nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensweisen notwendig ist. Folgerichtig wird eine sozial-ökologische Transformation angestrebt und so hat sich in Erweiterung des Konzeptes Circular Economy, also einer Kreislaufwirtschaft, der Begriff der Circular Society gebildet.

Ziel einer Circular Society ist es, lineare Muster zu durchbrechen und mit partizipativen Ansätzen kreislauforientiertes, und damit nachhaltiges Handeln in Wirtschaft und Gesellschaft zu verankern. Zirkularität wird hier zu einem wesentlichen Leit-, Strukturierungs- und Handlungsprinzip der Gesellschaftsebenen. So kann nicht nur Nachhaltigkeit gefördert, sondern auch sozialer Zusammenhalt gestärkt werden. Denn eine Circular Society beruht auf Kooperation, Beteiligung, dem Teilen von Wissen, Transparenz und Zugänglichkeit.

Gegenwärtige Wirtschaftsmuster folgen einer weitgehend linearen Logik: Ressourcen werden zu Dingen verarbeitet, die konsumiert und schließlich entsorgt werden. So entstehen jedoch umfassende Schäden: Klimawandel, Umweltverschmutzung und globale Ausbeutungslinien. Ständig wird neue Ware produziert und die Lebensdauer vieler Produkte verkürzt. Sie gehen schnell kaputt und sind (zumindest ohne Fachwissen) oft schwer zu reparieren. Daher landen viele Konsumgüter im Müll und werden durch neue Dinge ersetzt.

Die lineare Perspektive auf das Leben eines Produkts sorgt für große Müllmengen und steigenden Ressourcenverbrauch. In Sachsen-Anhalt verringert sich jedoch das jährliche Abfallaufkommen. Das Hausmüllaufkommen in Sachsen-Anhalt ist seit Jahren rückläufig, die Mengen an gesammelten Wertstoffen ebenso wie Bioabfällen steigen jedoch an (Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt). Bis 2025 soll das Hausmüllaufkommen pro Kopf in Sachsen-Anhalt weiter reduziert werden. Neben der Minderung des Abfallaufkommens fördert Sachsen-Anhalt die Schadstoffminderung und Reduzierung der Schädlichkeit von Abfällen.

Repair Cafés

Reparieren statt Wegwerfen lautet die Devise in einem Repair Café. Die Idee ist einfach wie wirksam: Repair Cafés sind Orte, an denen zu festgelegten Terminen versierte Hobbyhandwerker*innen zusammenkommen und gemeinsam defekte Geräte wieder instand setzen. Das mitgebrachte Gerät wird entweder durch fachkundige Handwerker*innen repariert oder Verbraucher*innen legen selbst Hand an und erfahren ergänzende Hilfestellung. Mit diesem Konzept vereint das Repair Café ein kreislauforientiertes, nachhaltiges sowie partizipatives Handeln und stärkt darüber hinaus den sozialen Zusammenhalt eines Quartiers oder einer lokalen Gruppe, denn diese Projekte leben vom gegenseitigen Erfahrungsaustausch der Menschen vor Ort. In Sachsen-Anhalt finden sich Repair Cafés neben den großen Städten Magdeburg und Halle (Saale) auch in kleineren Städten wie Stendal oder Wernigerode. Darüber hinaus greifen Mitmachwerkstätten oder Maker-Spaces ganz ähnliche Konzepte auf, indem sie ebenfalls Werkzeuge und Arbeitsgeräte zur Reparatur, aber auch zur eigenen Konstruktion von Gebrauchsgegenständen bereitstellen.

Das Kompetenzzentrum Soziale Innovation Sachsen-Anhalt (KomZ) wurde aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Landes Sachsen-Anhalt unterstützt. Die Projektvergabe erfolgte durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt.

Kontakt

Zentrum für Sozialforschung Halle e.V.
Großer Berlin 14 
06108 Halle / Saale 
info(at)zsh.uni-halle.de