Menu
menu

Personal im Wandel

Patchwork-Karrieren

Noch vor wenigen Jahrzehnten war die klassische Berufsbiografie, der Verbleib in einem Unternehmen vom Berufseinstieg bis zum Renteneintritt, üblich. Dieses Konzept ist jedoch nicht mehr zeitgemäß. Als das neue Modell der Zukunft wird nun die Patchwork-Karriere gesehen. Das heißt, Arbeitnehmer*innen sind nicht mehr ausschließlich an unbefristeten Stellen interessiert, stattdessen wollen sie durch verschiedene Arbeitgeber*innen und Arbeitsaufgaben, im Jobhopping, eine Vielzahl an Berufserfahrungen sammeln, kreativ und selbstbestimmt arbeiten und ihre Kompetenzen permanent erweitern. Patchwork-Karrieren folgen keinem roten Faden, aus dem sich ein einheitliches Karrieremuster ergibt. Die Gründe für diese Veränderung in der Arbeitsmarktstruktur liegen vor allem in der zunehmenden Globalisierung, Digitalisierung und Flexibilisierung der Arbeitswelt.

Situation in Sachsen-Anhalt

Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeitsdauer in Deutschland liegt aktuell bei 10,9 Jahren (Europäischer Labour Force Survey IAB, IAQ, SOEP 2014). Entscheidend für die Betriebszugehörigkeit sind die Branche und Befristungen. So sind die Wechsel in der Gastronomie schnell, im öffentlichen Dienst hat man hingegen kontinuierliche Laufbahnen. Betrachtet man Arbeitnehmer*innen im Alter von 15 bis 30 Jahren, blieben diese in den 1970er Jahren im Schnitt 834 Tage in einem Betrieb, im Jahr 2009 nur noch 652 Tage. Ein Grund dafür könnten Befristungen in Verbindung mit dem ersten Job sein. So lag 2015 die Zahl der befristet Angestellten in Deutschland im Alter von 15- bis 24 Jahren bei 21,1 Prozent. Frauen aller Altersgruppen sind, auch oft durch ihre Beschäftigung in typischen Frauenberufen, durchschnittlich häufiger befristet angestellt als Männer, sie verdienen weniger und haben oft geringere Chancen auf Weiterbildungen (IAB-Forschungsbericht 12/2015).

Soziale Innovation: TransMit

Um Bildung für alle und in allen Lebensphasen zu fördern, müssen Bildungsangebote und Akteure zusammengedacht und in einer kommunalen Bildungslandschaft miteinander verknüpft werden. Die Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement – TransMit – unterstützt Kommunen, Bildungsangebote datenbasiert aufeinander abzustimmen und zielgruppengerecht weiterzuentwickeln. Die Agentur bringt die Verantwortlichen an einen Tisch, analysiert die Ausgangssituation vor Ort und berät bei der strategischen Ausrichtung ihrer Bildungsarbeit.

Mehr Informationen zu dem Projekt gibt es hier.