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Alter(n) und Kar­rie­re im Wan­del

Struk­tur­wan­del ge­stal­ten

Für die künf­ti­ge Ent­wick­lung der vom Struk­tur­wan­del be­trof­fe­nen Re­gio­nen spie­len neben den wirt­schaft­li­chen und in­fra­struk­tu­rel­len Ent­wick­lun­gen auch der ge­sell­schaft­li­che Zu­sam­men­halt, die örtliche Bin­dung jun­ger Men­schen und die Möglichkeit, die nächste große Trans­for­ma­ti­on aktiv mit­ge­stal­ten zu können, ent­schei­den­de Rol­len. Ge­ra­de aus ehe­ma­li­gen Struk­tur­wan­del­ge­bie­ten ist be­kannt, dass sie ohne be­glei­ten­de Maß­nah­men zur Stei­ge­rung der in­di­vi­du­el­len und kol­lek­ti­ven Lebensqualität von struk­tu­rel­ler Ar­beits­lo­sig­keit, Ab­wan­de­rung, Überalterung und po­li­ti­scher Frus­tra­ti­on geprägt sein können. Für den Struk­tur­wan­del als drit­te große Trans­for­ma­ti­on nach der Wie­der­ver­ei­ni­gung und der Fi­nanz­kri­se sind Bottom-​up-Prozesse durch Re­al­la­bo­re, Hubs und In­ku­ba­to­ren sowie die Unterstützung durch Raum­pio­nier*innen wich­tig, um die Men­schen an der Ge­stal­tung der Trans­for­ma­ti­on zu be­tei­li­gen und sie dabei zu be­glei­ten.

Si­tua­ti­on in Sachsen-​Anhalt

Der Braun­koh­le­ab­bau hat Sachsen-​Anhalt über viele Jahr­zehn­te geprägt, sich in Land­schaf­ten ein­gra­viert, Wirtschaftsräume er­schaf­fen, re­gio­na­le Identitäten ge­formt und das Gemeinschaftsgefühl der Men­schen und deren Er­in­ne­run­gen be­ein­flusst. Während ei­ni­ge Re­vie­re ak­tu­ell oder in naher Zu­kunft einen tief­grei­fen­den Struk­tur­wan­del er­le­ben wer­den, hat die­ser an­de­re Re­gio­nen be­reits in den 1990er-​Jahren er­fasst. Ein Ort, der über die Gren­zen Sachsen-​Anhalts hin­aus bei­spiel­haft für die in­dus­tri­el­le Kul­tur­land­schaft steht, ist Fer­ro­po­lis. Die so­ge­nann­te „Stadt aus Eisen“ im Ge­biet des 1991 still­ge­leg­ten Ta­ge­baus Golpa-​Nord liegt auf einer Halb­in­sel im Grem­mi­ner See. Die na­he­ge­le­ge­ne Ge­mein­de Gräfenhainichen hat der­zeit 6.480 Ein­woh­ner*innen. Die Bevölkerungsprognose sagt bis 2030 einen Bevölkerungsrückgang um 26,7 Pro­zent vor­aus (Ber­tels­mann Stif­tung 2017). Damit ist Gräfenhainichen eine der am stärksten vom de­mo­gra­fi­schen Wan­del be­trof­fe­nen Re­gio­nen Deutsch­lands.

So­zia­le In­no­va­ti­on: Spring School auf Fer­ro­po­lis

Das Kom­pe­tenz­zen­trum So­zia­le In­no­va­ti­on Sachsen-​Anhalt ver­an­stal­te­te im Rah­men der Nachwuchsförderung mit 13 Stu­die­ren­den der Po­li­tik­wis­sen­schaf­ten der Martin-​Luther-Universität Halle-​Wittenberg und zehn Stu­die­ren­den der Kunst­hoch­schu­le Burg Gie­bi­chen­stein vom 3.-9. Mai 2019 eine Spring School auf Fer­ro­po­lis. The­ma­tisch wurde der Struk­tur­wan­del des ehe­ma­li­gen Braun­koh­le­re­viers be­han­delt und eine Brücke zwi­schen Ver­gan­gen­heit und Zu­kunft ge­schla­gen, indem die Stu­die­ren­den Zeit­zeug*in­nen­in­ter­views führten, die in eine Aug­men­ted Rea­li­ty Vi­deo­tour in Fer­ro­po­lis und eine materiell-​künstlerische In­ter­ven­ti­on in den öffentlichen Raum in der Stadt Gräfenhainichen mündeten

Mehr In­for­ma­tio­nen zum Pro­jekt gibt's hier.