Europäische Online-Konferenz "STRUKTURWANDEL - sozial innovativ gestalten!"
Am 28. Oktober 2020, fand von 14 bis 15 Uhr eine Diskussionsveranstaltung mit der Ministerin für Arbeit, Soziales und Integration Petra Grimm-Benne, Herrn Egbert Holthuis (Generaldirektion Beschäftigung, Europäische Kommission), Prof. Dr. Everhard Holtmann (Kompetenzzentrum Soziale Innovation Sachsen-Anhalt) und Prof. Dr. Jan Schnellenbach (Brandenburgische Technische Universität) statt.
Mehr als 90 Teilnehmende folgten der Einladung durch das Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration Sachsen-Anhalt, der Landesvertretung bei der EU und des Kompetenzzentrums Soziale Innovation. Die europäische Online-Konferenz wurde von Magdeburg und Brüssel übertragen.
In ihrem Grußwort sprach sich die Ministerin dafür aus, die Menschen in den vom Strukturwandel betroffenen Regionen mitzunehmen und sie von Anfang an am Prozess teilhaben zu lassen. Sie betonte, dass ein strukturelles Umdenken erforderlich sei, um den anstehenden Strukturwandel sozial innovativ gestalten zu können.
Prof. Dr. Everhard Holtmann erläuterte die Risiken und Chancen, die der Strukturwandel in den Kohleregionen mit sich bringt. Die gesellschaftlichen und kulturellen Herausforderungen könnten bewältigt werden, in dem einerseits Lehren aus der Vergangenheit gezogen und andererseits Perspektiven für die Zukunft aufgezeigt würden. Als Beispiel dafür berichtete er von der Spring School des Kompetenzzentrums in Ferropolis.
Prof. Dr. Jan Schnellenbach ergänzte diese Aussagen mit einem wissenschaftlichen Kommentar. Er setze sich dafür ein, dass Lösungsansätze für die Gestaltung des Strukturwandels immer in partizipativen Verfahren entwickelt würden, in die regionale Präferenzen, aber auch das Wissen und die Fähigkeiten der Menschen in der Region einfließen sollten. Zudem beschrieb er die Vorteile eines transdisziplinären Zugangs.
Egbert Holthuis, Referatsleiter in der Generaldirektion Beschäftigung der Europäischen Kommission und zuständig u.a. für den europäischen Sozialfonds in Deutschland, ging auf die europäische Dimension im Strukturwandel des Arbeitsmarkts bis 2050 ein. Die europäische Antwort auf demografische Entwicklungen, die Energiewende und den technologischen Wandel seien in der Europäischen Säule Sozialer Rechte festgeschrieben. Aktuell beschäftige sich seine Generaldirektion mit deren Umsetzung, u.a. der Einführung eines Mindestlohnrahmens, mit dem Ziel den Wandel sozialverträglich und gerecht erfolgen zu lassen.
In der Diskussion beteiligten sich die Teilnehmenden rege mit Fragen, die über ein Online-Tool live während der Veranstaltung gesammelt und durch den Moderator Richard Deiss (Generaldirektion Regionalpolitik, Europäische Kommission) in die Diskussion eingebunden wurden.