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Sozialer Zusammenhalt - Teilhabe im Wandel

REVOLUTION DER PARTIZIPATION

Bürgerschaftliches Engagement gilt als wichtiges Element in unserer demokratischen Gesellschaft. So ist die Unterstützung durch die Zivilgesellschaft für eine lebendige Demokratie tief in der Landespolitik verankert. Die assoziativen Grundlagen der deutschen Zivilgesellschaft haben sich jedoch im Laufe der letzten Jahrzehnte gewandelt. Während bürgerschaftliches Engagement zwar insgesamt zugenommen hat, haben sich gleichzeitig das Tätigkeitsspektrum und die Organisationsformen verändert: Dauerhafte, verpflichtende Bindungen an Vereine, Verbände und Parteien verlieren an Bedeutung.

Die heutige Mobilisierungslandschaft gestaltet sich diverser und es gibt vielfältige, innovative Möglichkeiten, als Bürger*in an gesellschaftspolitischen Prozessen teilzuhaben. Partizipation beschränkt sich nicht nur auf die traditionellen Formen des Wählens und des Engagements in Parteien, sondern lässt sich über verschiedene Kanäle ausleben und ist von verfassungsrechtlich gerahmten Formen wie Referenden über Mediationsverfahren unter Beteiligung staatlicher Repräsentant*innen bis hin zur Mitarbeit in Bürgerinitiativen, der Beteiligung an Ideenworkshops oder auch als Zukunftskonferenzen, Open Spaces und World Cafés auszudifferenzieren.

Der Sachsen-Anhalt Monitor 2020 hat erfasst, dass die bisherige Offenheit des politischen Systems seitens der Bürger*innen negativ beurteilt wird. Lediglich acht Prozent der Bevölkerung des Landes sind der Ansicht, dass sich die politische Elite responsiv gegenüber den Wünschen der Bürger*innen verhält. Stattdessen ist jede*r zweite Sachsen-Anhalter*in der Meinung, politische Entscheidungsträger*innen würden die Präferenzen der Bevölkerung weitgehend ignorieren.

Dennoch befürworten fast alle Bürger*innen in Sachsen-Anhalt die Idee der Demokratie, obwohl viele mit dem tatsächlichen Funktionieren demokratischer Prozesse unzufrieden sind. So betrug im Jahr 2016 die Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 61 %.

#MeinPikto

Eine gänzlich neue Form der partizipativen Gestaltung des öffentlichen Raumes konnten die Hallenser*innen 2020 an ihrem Hauptbahnhof erproben. In Kooperation mit der Deutschen Bahn entwickelte die hallesche Künstlerin und Absolventin der Burg Giebichenstein Han Le ein mediales Tool, an dem Interessierte ihren individuellen Avatar erstellen konnten. Die daraus entstandenen stilisierten Figuren, die echten Menschen nachempfunden sind, sind nun Teil eines neuen Wegleitesystems am Bahnhof und umliegender Nähe.

Das Kompetenzzentrum Soziale Innovation Sachsen-Anhalt (KomZ) wurde aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Landes Sachsen-Anhalt unterstützt. Die Projektvergabe erfolgte durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt.

Kontakt

Zentrum für Sozialforschung Halle e.V.
Großer Berlin 14 
06108 Halle / Saale 
info(at)zsh.uni-halle.de