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Alter(n) und Teilhabe im Wandel

Regionale Daseinsvorsorge und Mobilität

Die Sicherstellung der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum wird durch die bevölkerungszahl-abhängigen Auswirkungen des demografischen Wandels wie sinkende Geburtenzahlen, schrumpfende Gemeinde und der daraus resultierenden Schließung und Zentralisierung von Einrichtungen erschwert. Wie erreiche ich den nächsten Supermarkt? Gibt es ausreichend Ärzte, Kitas und Schulen im ländlichen Raum und wie kann ich diese erreichen? Die Aufrechterhaltung der regionalen Infrastruktur wird zu einer besonderen Herausforderung und Mobilität zu einem wichtigen Bestandteil des täglichen Lebens. Die Daseinsvorsorge durch Bereitstellung von Infrastruktur und öffentlichen Dienstleistungen im Gesundheitswesen und in der Altenpflege, Bildungs-, Kultur- und Freizeitangebote sowie die Verkehrsinfrastruktur zählen zu den Kernbestandteilen für generationsübergreifende Sicherstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse.

Situation in Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt ist, bis auf die beiden Zentren Halle (Saale) und Magdeburg, ein nahezu ausschließlich vom ländlichen Raum geprägtes Bundesland mit einer Bevölkerungsdichte von 109 Personen je km2 (Statistisches Bundesamt 2017). Nur Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sind dünner besiedelt. Bereiche mit sehr guter Versorgung nach dem System der zentralen Orte, finden sich vor allem in der Mitte und im Süden des Landes Sachsen-Anhalt. Defizite bestehen hingegen im dünn besiedelten Norden und Osten des Landes (Landesentwicklungsplan Sachsen-Anhalt). Sachsen-Anhalter*innen sind heute im Durchschnitt 10 Jahre älter als 1989. Die Altersgruppe der unter 20-Jährigen reduzierte sich seit 1989 um 51,4 Prozent von 737.035 auf 358.429 Kinder und Jugendliche. Die Zahl der 20- bis unter 65-Jährigen sank um 30,6 Prozent auf 1.264.974 Personen. Einen deutlichen Zuwachs von 44,1 Prozent verbuchten die 65-Jährigen und Älteren (StaLA). Zwischen 2018 und 2050 wird Sachsen-Anhalt rund 18 Prozent seiner bisherigen Bevölkerung verlieren. Damit liegt Sachsen-Anhalt im Bundesvergleich hinter Brandenburg (21 Prozent) auf dem vorletzten Platz (Demografie Portal des Bundes und der Länder).

Soziale Innovation: Dorfladen Deersheim

Im Jahr 2012 verlor Deersheim auf Grund der Schließung der Kaufhalle seine letzte Einkaufsmöglichkeit. Daraufhin entstand der erste genossenschaftlich betriebene Dorfladen in Sachsen-Anhalt, der sich der Sicherung der Nahversorgung verschrieben hat. Im Jahr 2016 folgte die große Eröffnung des Dorfladens und seither dient dieser kleine familiäre Laden als Einkaufsmöglichkeit mit Poststelle, einem Nähstübchen und einem Café als zentraler Treffpunkt mitten in Deersheim. Auch Bildungsangebote für Jung und Alt hält der Dorfladen bereit. Zudem werden regelmäßig Themenmärkte angeboten.

Mehr Informationen zum Projekt gibt's hier.