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Alter(n) und Gesundheit im Wandel

Resilienz

Nach extremen Erfahrungen fällt es uns oft schwer, wieder zu unserem normalen Alltag zurückzukehren und unsere psychische Gesundheit wieder herzustellen. Besonders im Alter spielt Resilienz eine große Rolle. Umweltbedingten Stressfaktoren stellen Langzeitarbeitslosigkeit und Altersarmut dar. Sie prägen das soziale und soziokulturelle Umfeld und können für finanzielle und persönliche Instabilität sorgen. Die Fähigkeit eines Menschen seelische widerstandsfähig zu sein, wird dabei als Resilienz bezeichnet, was übersetzt so viel wie „zurückspringen“ oder „abprallen“ bedeutet. Resiliente Menschen begegnen Schwierigkeiten mit einer gewissen Flexibilität und Akzeptanz und besitzen Kraft und innere Stärke. Menschen, die über einen starken sozialen Zusammenhalt verfügen und eher kollektivistisch eingestellt sind, erweisen sich in den meisten Fällen als besonders resilient.

Situation in Sachsen-Anhalt

Im Dezember 2018 gehörte knapp ein Drittel aller Langzeitarbeitslosen in Sachsen-Anhalt zur Gruppe der über 55-Jährigen. Dieser Anteil weist seit Dezember 2016 mit einem Anstieg um etwa zwei Prozentpunkte eine steigende Tendenz auf (Böhmer et. al. 2020). Die Vorteile, resilient zu sein, liegen spätestens seit dem Stressreport 2012 (BAuA Stressreport 2012) auf der Hand. Stress bringt unser inneres Gleichgewicht ins Wanken. Auf Dauer macht er uns in jedem Alter krank und führt mitunter zu Arbeitsausfällen. Auch in einer Längsschnittstudie von Asendorpf und van Aken wurden resiliente Kinder von deren Erzieher*innen als aufmerksam, tüchtig, anpassungsfähig, belastbar, neugierig, klüger und voller Selbstvertrauen beschrieben.

Soziale Innovation: Pilotprojekt AWELA

AWELA ist ein Mess- und Interventionsinstrument, entwickelt vom Fraunhofer IFF im Rahmen der Erprobung des Kompetenzzentrums Soziale Innovation Sachsen-Anhalt, welches sich der Wirkungserhebung und Bedarfsermittlung von Gesundheit in komplexen Lebenszusammenhängen annimmt und subjektives Wohlbefinden als zentralen Hebel ansieht. Er erforscht die Einflüsse von Körper, Kognition, sozialen Beziehungen und Gefühlen auf den Rehabilitationsfortschritt geriatrischer Patient*innen. Der Patient bewertet seinen körperlich-geistigen Zustand in Bezug zu seinem Lebensumfeld und trifft persönliche Aussagen über Zufriedenheit, Wohlbefinden und Lebensqualität. Der Fokus liegt auf der Resilienz der Menschen und Altern wird als natürliche Lebensphase mit besonderen und individuellen Bedürfnissen gewürdigt. Ziel von AWELA ist es, begünstigende Wechselwirkungen für die Aufrechterhaltung und Steigerung von Wohlbefinden im Alter zu identifizieren und somit Maßnahmen gezielt zu implementieren.

Mehr Informationen zum Projekt gibt's hier.